Semperoper

Semperoper - der Ort der Preisverleihung

Es sind die Bilder und es sind die Symbole, die im öffentlichen Diskurs die stärkste Wirkung erzielen. Aber es ist selten, dass neue, starke Symbole kreiert werden. Symbole, die künftig für eine unmissverständliche Haltung, eine klare Botschaft stehen. Im Dezember 2014 hat die Semperoper ein solches Symbol geschaffen. Und zwar, simpel formuliert, mit einem Griff zum Lichtschalter.

Seit Wochen hatte Pegida jeden Montag den Theaterplatz mit ihren Versammlungen belegt. Die Oper wollte nicht länger die Kulisse bieten für diese Demonstrationen mit fremdenfeindlichen und ausgrenzenden Parolen. Also schaltete man die Beleuchtung im Haus ab. Das, was allabendlich dem Theaterplatz sein Gesicht verleiht, war fort. Eine Aktion, die Wirkung zeigte.

Vorab hatte sich der amtierende Intendant Wolfgang Rothe mit der Gläsernen Manufaktur und vielen weiteren Institutionen der Stadt und der Welt verständigt. Und so folgte der Semperoper die Gläserne Manufaktur und schaltete auch an diesem Abend das erste Mal als Zeichen gegen Pegida das Licht aus.

Kurz darauf tat man es auch in Köln. Als auch dort Pegida – wenn auch sehr dezimiert – aufmarschierte, hieß es „Licht aus für Rassisten“, wurde die Beleuchtung am Dom und anderen öffentlichen Gebäude ausgeschaltet.

Die Semperoper zeigt immer wieder und auf unterschiedliche Weise Haltung. Für ein weltoffenes Dresden, ist auf einem Spruchband an der Fassade zu lesen. Von Oktober 2015 bis Juni 2016 zeigten Mitarbeiter des Hauses auf einem großen Bildschirm in der Exedra der Oper Gesicht für Weltoffenheit und gegen Fremdenfeindlichkeit.

Seit 2010 wird der Dresden-Preis in enger Partnerschaft mit der Semperoper in dem Haus am Theaterplatz verliehen.

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde auch die Semperoper von Bomben getroffen und brannte aus. Bühnenhaus und Zuschauerraum wurden besonders schwer beschädigt, die Innenarchitektur fast vollständig zerstört. Nach acht Jahren Wiederaufbaus konnte Gottfried Sempers prachtvolles Opernhaus am 13. Februar 1985 festlich wiedereröffnet werden. Seither wird jährlich am 13. Februar zum Gedenken an die Opfer der Bombennacht in der Oper ein Requiem aufgeführt.

Mit der Verleihung des Internationalen Friedenspreises ist die Oper in noch stärkerem Maße ein Symbolort geworden, der sich gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit wendet und für Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung einsteht.