Es sind die Bilder und es sind die Symbole, die im öffentlichen Diskurs die stärkste Wirkung erzielen. Aber es ist selten, dass neue, starke Symbole kreiert werden. Symbole, die künftig für eine unmissverständliche Haltung, eine klare Botschaft stehen. Im Dezember 2014 hat die Semperoper ein solches Symbol geschaffen. Und zwar, simpel formuliert, mit einem Griff zum Lichtschalter.
Seit Wochen hatte Pegida jeden Montag den Theaterplatz mit ihren Versammlungen belegt. Die Oper wollte nicht länger die Kulisse bieten für diese Demonstrationen mit fremdenfeindlichen und ausgrenzenden Parolen. Also schaltete man die Beleuchtung im Haus ab. Das, was allabendlich dem Theaterplatz sein Gesicht verleiht, war fort. Eine Aktion, die Wirkung zeigte.
Vorab hatte sich der amtierende Intendant Wolfgang Rothe mit der Gläsernen Manufaktur und vielen weiteren Institutionen der Stadt und der Welt verständigt. Und so folgte der Semperoper die Gläserne Manufaktur und schaltete auch an diesem Abend das erste Mal als Zeichen gegen Pegida das Licht aus.
Kurz darauf tat man es auch in Köln. Als auch dort Pegida – wenn auch sehr dezimiert – aufmarschierte, hieß es „Licht aus für Rassisten“, wurde die Beleuchtung am Dom und anderen öffentlichen Gebäude ausgeschaltet.